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Das Verhängnis oder Die Liebe des Paul Fleming

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Erschienen am 10.04.2012, Auflage: 1/2012
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783863944995
Sprache: Deutsch
Umfang: 209 S., 0.70 MB
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Format: PDF
DRM: Digitales Wasserzeichen

Beschreibung

Der Paul-Fleming-Roman von Uwe Berger (3 Auflagen: 1983, 1985, 1987) folgt dem historischen Optimismus, der 1975 in seinem Sonett Nebel" ausgedrückt ist: Kein Nebel hält das Denken auf." Paul Fleming bricht 1634 mit einer holsteinisch-gottorpischen Gesandtschaft nach Reval auf, um eine moskovitische und persianische" Gesandtschaft anzutreten, nämlich die auf kaiserlichen Wunsch hin stattfindende Erkundung eines Landwegs für Handelsbeziehungen zum Osten.Psychischen Nebel zerteilend verlässt Fleming für fünf Jahre die Heimat, in der der Krieg wütet, die Pest haust, die Geliebte gestorben ist. Er begegnet den freien Kolonisatoren bei Nowgorod, trifft auf Esten, Russen, Nogaier, Dagestaner und Perser, fährt mit dem hölzernen Schiff auf der Wolga bis zur Kaspisee und muss Schiffbruch miterleiden. Gewalttätige Auseinandersetzungen mit usbekischen Gästen des Schahs in Isfahan bleiben ihm ebenso wenig erspart wie die ätzende Arroganz des zweiten Gesandten Brüggemann, der die Ziele der Gesandtschaft und auch diese selbst gefährdet. Dem Fremdenhass setzt Fleming seine poetische Gesinnung entgegen.Noch in Reval hatte er sich in Elsabe, die Tochter eines reichen deutschen Kaufmanns, verliebt, aber sie lehnte den Mann ohne Amt ab. In Astrachan wendet er sich Roxolane zu, wie er sie nennt, die aus den Steppen des Ostens" stammt. Wieder in Reval gewinnt er das Herz seiner Anna. Um sich ihrer wert zu erweisen, bricht er, ohne sich von den Strapazen der großen Reise erholt zu haben, überstürzt auf, um in den Niederlanden einen medizinischen Titel zu erlangen. Auf dieser europäischen Reise stirbt Paul Fleming.Das Buch erschien erstmals 1983 beim Aufbau-Verlag Berlin.

Autorenportrait

Uwe Berger wurde 1928 in Eschwege geboren. Seine Jugend verlebte er in Emden und Augsburg. Mit 15 Jahren war er Flakhelfer bei Berlin. Anfang 1945 meldete er sich, um nicht zur Waffen-SS gezogen zu werden, freiwillig zur Kriegsmarine. Im selben Jahr wurde er vorzeitig aus britischer Gefangenschaft entlassen. Während seines Studiums in Berlin (Germanistik, Kunstwissenschaft) arbeitete er im Volk und Wissen Verlag. Bald darauf wurde er in den Aufbau-Verlag geholt. Wegen eines positiven Gutachtens zu Hanns Eisler (Johann Faustus") maßregelte ihn die SED. Ermutigt sah er sich von Friedrich Wolf und Jahre danach von dem Schriftsteller und späteren estnischen Staatspräsidenten Lennart Meri.Literarisch bedeutsame Reisen nach Nordrussland (Nowgorod) und Mittelasien, nach Sibirien und anderen Ländern unternahm er mit seiner Frau und Gefährtin.Er ist 2014 in Berlin verstorben.BibliografieLyrik und ProsaDie Einwilligung. Sechs ErzählungenStraße der Heimat. GedichteDer Dom in dir. GedichteDer Erde Herz. GedichteHütten am Strom. Gedichte 1946-1961Rote Sonne. Skizzen und AufzeichnungenMittagsland. Gedichte. Aufbau-VerlagGesichter. Gedichte. Aufbau-VerlagDie Chance der Lyrik. Aufsätze und BetrachtungenBilder der Verwandlung. GedichteArbeitstage. Aus dem Tagebuch 1964-1972Feuerstein. Gedichte. Auswahl und Nachwort von Armin ZeißlerLächeln im Flug. GedichteBacksteintor und Spreewaldkahn. Märkische LandschaftenNebelmeer und Wermutsteppe. BegegnungenZeitgericht (Gedichte 1946-1975)Leise Worte. GedichteDer Schamanenstein. Menschen und OrteLächeln im Flug. Ausgewählte Gedichte (1946-1978; russisch)Nur ein Augenblick. 99 ReiseskizzenAuszug aus der Stille. GedichteDas Verhängnis oder Die Liebe des Paul Fleming (Roman)Die Neigung. RomanIn deinen Augen dieses Widerscheinen. GedichteWoher und wohin. Aufsätze und Reden 1972-1984Das Gespräch der Delphine. TierverseWeg in den HerbstTraum des Orpheus. Liebesgedichte 1949-1984Last und Leichtigkeit. OdenFlammen oder Das Wort der FrauSuche nach mehr. Roman. 1989-1991Atem. Liebesgedichte und GrafikenRäume. Verse und BilderPfade hinausWegworte. Gedichte und ZeichenKater-Vater. SinngedichteDen Granatapfel ehren, Hundert Gedichte 1946 - 1989Du wirst sein. Gedichte und ZeichenVom Sinn. NachleseUngesagtem lauschen. Aus dem Tagebuch der Jahre 2000 bis 2012Suche nach mehrDas Gespräch der Delfine und anderer TiereEin Schiff fährt über Land. Ostfriesland und das Meer

Leseprobe

Was den Ketzern, wenn sie durch die Laune eines Bojaren des Verrats an der Kirche und der Majestät bezichtigt wurden, den Mördern, Dieben, Schuldnern und den beim verbotenen Tabak- und Branntweinhandel Betroffenen drohte, konnte man an bestimmten Tagen auf dem Platz hinter dem Kreml sehen. Fleming und Olearius waren zugegen, als dort die Urteile gleich reihenweise vollstreckt wurden. Ein Verbrecher starb unter dem Henkerbeil. Ein anderer wurde an den auf dem Rücken gebundenen Händen in die Höhe gezogen. An seinen Füßen war ein Balken befestigt, auf den der Scharfrichter sprang, um ein Schuldbekenntnis zu erpressen. Auch mit brennenden Scheiten folterte man Verdächtige. Einem Dieb schnitt man ein Ohr ab. Männer und Frauen bekamen, auf dem Boden liegend oder über einen Knecht gebeugt, Schläge mit der Knute auf den entblößten Rücken, so dass das Blut floss.Die unzähligen Knechte der großen und kleinen Herren wurden nicht beköstigt und so schlecht entlohnt, dass sie kaum ihr und ihrer Angehörigen Leben fristen konnten. Viele begannen deshalb zu stehlen. Auch die beiden Freunde wären beinahe die Opfer eines nächtlichen Überfalls geworden. Sie kamen nur deshalb ohne Schaden davon, weil ihnen in einiger Entfernung andere Mitglieder der Gesandtschaft gefolgt waren.Dies alles erschien ihnen als die Kehrseite des friedlichen Schauspiels, das sie am Ostertag vor dem Kreml beobachtet hatten. Eine feierliche Prozession war damals aus dem Tor geschritten. Auf einem als Esel verkleideten Pferd, das der Zar am Halfter führte, hatte der Metropolit gesessen und die Rolle des Messias beim Einzug in Jerusalem gespielt. Ein Raunen war durch die Menge der Zuschauer gegangen. Die Menschen hatten grüne Zweige in den Händen gehalten und sich verneigt. Überall waren gekochte Eier verkauft worden, die man einander mit dem Osterkuss verehrte.

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